Venenverschluss der Netzhaut

Aufgrund einer Durchblutungsstörung kann es manchmal zu einem Verschluss einer Netzhautvene innerhalb des Auges kommen. Es entsteht als Folge dieses Verschlusses ein Stau, welcher wiederum zu Blutungen in der Netzhaut und der Bildung von Schwellungen führen kann. Diese Veränderungen können zu einer unwiderruflichen Schädigung der Sinneszellen führen. Je nach betroffenem Gefäß, spricht man von einem Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss.

Bei einem Venenastverschluss ist die wichtigste Komplikation eine Schwellung des Sehzentrums, der sog „Makula“ oder des gelben Flecks. Dies kann zu einer Sehverschlechterung führen, die sich durch Verzerrt- oder Verbogensehen äußert. Manchmal kann es aufgrund einer starken Mangeldurchblutung im betroffenen Netzhautgebiet zu Gefäßneubildungen kommen. Diese führen unbehandelt zu Blutungen im Glaskörper des Auges bis hin zu Netzhautabhebungen.

Bei einem Zentralvenenverschluss sind Blutungen über der gesamten Netzhaut verteilt. Zusätzlich kann eine Schwellung des Sehzentrums entstehen. Eine gefürchtete Komplikation sind Gefäßneubildungen, die sich v.a. im Bereich der Regenbogenhaut (Iris) und im Abflussbereich des Kammerwassers des Auges, dem sog. Kammerwinkel entwickeln. Solche Veränderungen können einen sehr hohen Augendruck auslösen.

Bei ausgeprägten Schwellungen des Sehzentrums bzw. bei Hinweisen auf eine starke Mangeldurchblutung (sog. Ischämie), oder Gefäßneubildungen ist eine Behandlung unabdingbar.

Venenastverschluss

Venenastverschluss

Zentralvenenverschluss

Zentralvenenverschluss

Therapiemöglichkeiten

  1. Intravitreale operative Medikamentenapplikation (IVOM) mit antiangiogenetischen Medikamenten: Bei dieser Behandlung werden Stoffwechselfaktoren in der Netzhaut und Aderhaut die Gefäßneubildungen bzw. Schwellungen fördern, gezielt gehemmt. Hierfür gibt es verschiedene Medikamente. Im Gegensatz zur Lasertherapie ist die Wahrscheinlichkeit höher, eine verbesserte Sehleistung nach erfolgter Therapie zu bekommen. Meist sind jedoch wiederholte Eingriffe notwendig. Diese Medikamente werden als Injektion in den Glaskörper verabreicht; die Therapie kann ambulant in der Ordination durchgeführt werden.
  2. Depottherapie mit Steroiden: Hierbei wird ein kleiner Zylinder in den Glaskörper des Auges eingesetzt (Implantat), welches über vier Monate kontinuierlich Steroide produziert. Steroide haben einen sehr potenten schwellungsmindernden Effekt im Bereich der Netzhaut. Dieser Eingriff hat den Vorteil, dass für vier Monate keine weitere Therapie (im Gegensatz zu den klassischen Glaskörperinjektionen) notwendig ist. Als Nachteil kann bei 10% aller Patienten der Augendruck deutlich steigen und das Fortschreiten eines grauen Stars begünstigt werden. Diese Therapie erfolgt zumeist ambulant in einem Krankenhaus.
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  3. Laser: Bei diesem Verfahren werden zarte Laserherde um das Sehzentrum gesetzt. Diese Herde dienen dazu, das eigene Abwehrsystem des Körpers zu aktivieren, damit Zellen in das Gebiet der Schwellung "herangeholt" werden um diese Schwellung zu verringern bzw. völlig aufzulösen. Da eine Sehverbesserung nach Laser weniger wahrscheinlich ist als bei einer IVOM wird dieses Verfahren zumeist nur bei sehr hartnäckigen Schwellungen eingesetzt. Manchmal kann eine Wiederholung der Behandlung notwendig werden falls noch Reste einer Schwellung bestehen, dies ist aber eher selten. Bei Gefäßneubildungen ist eine Lasertherapie des betroffenen Netzhautgebiets jedoch die Therapie der Wahl um den vorhandenen Sauerstoffmangel bzw. -bedarf der Netzhaut zu verbessern.

  4. Chirurgie: Bei manchen Formen von Gefäßverschlüssen kann eine frühzeitige Operation das Sehen verbessern, allerdings ist dies nur bei spezifischen, ausgewählten Indikationen angezeigt.